Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

 Johanneskraut und Herkulesstaude als photosensibilisierende Stoffe

 

 

 

Absorptionsspektrum der DNA

 


Photosensibilisierende Substanzen

Bestimmte Substanzen wie z.B. einige Antibiotika (Tetrazykline) oder auch Kosmetika (Duftstoffe) können die Reaktion der Haut auf UV-Strahlung drastisch sensibilisieren. Dadurch entstehen sog. photoallergische Reaktionen, mit anderen Worten allergische Reaktionen auf Licht/Strahlung, die bereits bei geringen Dosen von UV-Strahlung (unterhalb der MED) oder in Extremfällen auch durch sichtbares Licht ausgelöst werden.  Einmal erworben bleiben derartige Photoallergien in der Regel ein Leben lang bestehen. Symptome einer photoallerischen Reaktion sind unter anderem Rötungen, Schwellungen, Nässen oder Blasenbildung in den exponierten Bereichen der Haut. Eine Liste bekannter, photosensibilisierender Substanzen ist in der UV-Fibel oder im Internet zu finden und sollte in jedem Sonnenstudio vorzufinden sein, um sicher zu stellen, dass die Nutzer von Solarien nicht unter dem Einfluss photosensibilisierender (phototoxischer) Substanzen stehen. Eine Auswahl entsprechender Substanzen ist in der Tabelle unten zu finden.

 Der Wirkungsmechanismus der photosensibilisierenden Substanzen liegt in einem „Wanderungseffekt“ der durch die Substanz aufgenommenen Energie. Die Absorption von UV-Strahlung beruht in der Regel auf einem sog. Resonanzeffekt. Bei Resonanzeffekten handelt es sich um eine Übereinstimmung der Frequenzen zwischen auftreffender Welle (hier z.B. die UV-Strahlung) und den „Eigenschwingungen“ der aufnehmenden Struktur. Strukturen und Moleküle, die in der Lage sind, UV-Strahlung zu absorbieren, „schwingen“ mit der gleichen Wellenlänge wie die UV-Strahlung. Mit dem Auftreffen der UV-Strahlen wird das Molekül in einen  sog. „angeregten Zustand“ versetzt und speichert so gewissermaßen die Energie der auftreffenden Strahlung. Dadurch können diese Moleküle jetzt Reaktionen durchführen, die sie normalerweise (im Grundzustand) nicht durchführen könnten. Normalerweise ist ein Molekül bestrebt, schnell in den Grundzustand zurück zu kehren. Dazu muss die aufgenommene Energie wieder abgegeben werden, was im Regelfall durch Strahlungsemission (Fluoreszenz) erfolgt (das Molekül gibt die Energie in Form von Strahlung/Fluoreszenz ab) oder in Form von Stößen, die auf benachbarte Moleküle übertragen werden. In besonderen Fällen, bei sogenannten „photosensibilisierenden Reaktionen“, kann der angeregte Zustand auch „wandern“ und auf andere Moleküle übertragen werden. Eine photosensibilisierende Substanz nimmt dazu die Energie der UV-Strahlung auf und überträgt den angeregten Zustand auf ein anderes Molekül, also z.B. die DNA (sieh unten). Durch die Einlagerung (Interkalation) von z.B. Psoralen in die DNA kann das Absorptionsspektrum der DNA im z.B. UV-A Bereich extrem gesteigert werden.

 

Von den photoallergischen Reaktionen auf optische Strahlung lassen sich die phototoxischen Reaktionen auf optische Strahlung abgrenzen, da diese Reaktionen, im Gegensatz zu den photoallergischen Reaktionen, nur dann auftreten, wenn die photosensibilisierende Substanz noch im Organismus vorhanden ist und zu keiner bleibenden Erhöhung der UV-Empfindlichkeit führen. Die sensibilisierende Wirkung der phototoxischen Substanzen hängt ab vom Hauttyp und manifestiert sich in einer Zunahme der Wirksamkeit der UV-Strahlung im gesamten Spektralbereich mit Schwerpunkt im UV-A Strahlenspektrum. Unter dem Einfluss phototoxischer Substanzen können somit durch UV-A Strahlung Effekte erzielt werden (Sonnenbrand, indirekte Pigmentierung), die sonst nur durch UV-B erreicht werden.